wintermüde treiben
kleine eisschollen
im fluss
eine frühlingsbrise
berührt streichelzart
mein gesicht –
die schwere (in mir)
schmilzt dahin
©wortzeitlos
–
wintermüde treiben
kleine eisschollen
im fluss
eine frühlingsbrise
berührt streichelzart
mein gesicht –
die schwere (in mir)
schmilzt dahin
©wortzeitlos
–
graublauer
dämmerhimmel
über mir
verwelktes laub
unter meinen füßen
im wald atmet
der nachmittag stille
meine atemzüge
nesteln an den
nackten, brüchigen
zweigen,
bis die stille sie
für immer
verschlingt
©wortzeitlos
–
der winter
fliegt mit dem wind
von baum zu baum
schüttelt die nackten
äste, zweige
oder sind es unsichtbare
peitschenhiebe
die er austeilt, als wollte er
sie bestrafen
ich berühre einen stamm
spüre den stillstand, die kälte
unter der rissigen rinde
doch ganz leise höre ich noch
das leichte herbstrascheln
seiner rotgolden blättern,
die er verlieren musste
im ewigen kreislauf
der zeit
©wortzeitlos
–
weiß sind die wiesen
im winter
unter dem schnee
schwarze raben
suchen nahrung
und finden nichts
die sonne küsst
den horizont
ihr licht verglimmt
hinter kargen bäumen
weit, ganz vorn
bald sehe ich
die raben nicht mehr
so schwarz ist die nacht
auch ich habe nicht gefunden,
was ich suchte, überall
suche das glück ist
die nahrung
für meine seele
©wortzeitlos
–
als du im sommer
am teich kleine steine
über das wasser hüpfen ließt
zählten wir die kreise
an der oberfläche
des wassers
du lachtest und
jeder kreis war ein lachen,
das langsam verebbte
als die kringel geräuschlos
verschwanden
und dann war der teich
in die stille getaucht
von sommerschwüler
luft umweht
als der abend leise
die pforten des tages schloss,
und den dunklen himmel
mit sternen besprühte
einen großen
silbernen kreis zeichnete er
mit dem gesicht des mondes voll
und der teich leuchtete
wie deine augen
im licht der träume.
©wortzeitlos
–
bäume brennen
im flammentanz
der rauch malt
die wolken schwarz
das wasser ist weit
von weit hergebracht
herabstürzende
wasserstrahlen
sind tropfen auf dem
heißen stein
die steine bleiben heil
mit asche bedeckt
schwarz wie wolken
in rauch gekleidet
die asche der bäume
ruht auf den steinen
wälder verschwinden
©wortzeitlos
–